"Herrenlose" Gepäckstücke

28 08 2006

„Wir bitten Sie, auf ihr Gepäck zu achten und herrenlose Gepäckstücke dem Zugbegleiter oder der Polizei zu melden“ – diesen Satz kriege ich in Hamburg in den vergangenen Wochen inflationär häufig zu hören und auf den Displays zu lesen. Neuerdings kommt die Ansage auch bei Fahrten mit dem Regionalexpress zwischen kleinen Orten wie Bützow und anderen ostdeutschen Käffern. Als ob ein Terrorist in einem Drei-Wagen-Zug in der Pampa eine Bombe detonieren lassen würde.

Dient diese – in meinen Augen – Panikmache einer höheren Sicherheit? Fühlt sich irgend jemand sicherer, wenn er ständig an die Möglichkeit erinnert wird, dass permanent irgendwo jemand einen Anschlag verüben könnte? Wohlgemerkt könnte… Wahrscheinlicher ist, dass sich künftig sehr viel häufiger Sprengstoffkommandos eher mit Abfallbeseitigung als mit ihrem eigentlichen Job beschäftigen werden. Überhaupt: Die vielen tollen Überwachungs-Kameras, die mich im Regelfall nur beim Popeln filmen – werfen die sich mutig zwischen mich und der explodierenden Bombe oder beschützen mich bei einem Überfall?

Wenn wir schon Trends aus den USA übernehmen, dann auch gleich ein wie drüben, das dann aber nie auf „Status Grün“ stehen darf, schließlich müssen ja alle wachsam sein.

Und dann noch einmal Off-Topic: Warum regnet es eigentlich immer, wenn ich nach Hamburg zurückkomme?