Lebensversicherung: Was für Dumme

27 10 2005

Andreas Kunze von Finblog.de beschäftigt sich seit einigen Tagen mit dem großen Themenkomplex Lebensversicherung (u. a. hier) und weist auf einen taz-Artikel hin, der sich mit dem gesenkten Garantie-Zins bei Lebensversicherungen beschäftigt:

Bisher wird noch ein Garantiezins von 2,75 Prozent versprochen. Daher dürften einige Oberschlaue glauben, dass sie ein rasant gutes Geschäft ergattern, falls sie noch eine Lebensversicherung vor dem 1. Januar 2007 abschließen. Bloß nicht! Denn egal wie hoch das Renditeversprechen ausfällt: Die allermeisten Versicherungskunden haben nichts davon. Irgendwann nämlich können sie ihren Vertrag nicht mehr bedienen. Weil sie arbeitslos geworden sind, weil sie sich scheiden lassen, weil sie lieber ein Haus bauen möchten. Es gibt viele Gründe, warum die monatlichen Prämien plötzlich nicht mehr zu finanzieren sind.

Das zeigt auch die Statistik: 25 Prozent der Kunden kündigen ihre Lebensversicherung schon in den ersten zwei Jahren; insgesamt steigen 50 Prozent irgendwann aus ihrem Vertrag aus. Weitere 30 Prozent lassen ihn ruhen und zahlen nicht bis zum Ende ein. Nur ein Fünftel erfüllt den Vertrag also vorschriftsgemäß – und profitiert komplett von den Garantiezinsen und Überschussbeteiligungen. Hart formuliert: Die Gewinne des letzten Fünftels werden nur möglich, weil vier Fünftel vorher Verluste einfahren.

Finblog ergänzt den taz-Artikel:

Das gilt praktisch genauso fuer private Rentenversicherungen, auf die die Lebensversicherer im Verkauf nun immer mehr umschwenken.

Das entspricht auch meinem monetären Bauchgefühl und beruhigt mich. Und der Berater meiner Noch-Bank wollte mir bisher bei jedem Kundengespräch sowas andrehen, der meiner künftigen hat mir entschieden davon abgeraten – soviel mal als ein Kriterium zur Qualität von Beratungsgesprächen…