Nepper, Schlepper, Bauernfänger… Erfahrungen mit Vistaprint

17 12 2005

Ich habe vor einigen Wochen einmal ein paar Visitenkarten bei einem großen Anbieter namens Vistaprint bestellt – relativ günstig, 250 für sechs Euro und noch 160 Aufkleber für vier oder fünf. Kleiner Haken waren die unverhältnismäßig hohen Versandkosten, die erst am Ende auffielen, aber egal.

So weit, so gut, nur sind die Jungs sowas von penetrant, um Folgegeschäfte abzuschließen… Direkt bei der Erstbestellung gibt es ein exklusives Angebot, dass die gleiche Anzahl an Visitenkarten zusätzlichen für ein Drittel des ursprünglichen Preises zu ordern, oder irgendwelche bedruckten Magneten, oder sonst irgendwelches Zeug. An sich ja ’ne clevere Idee zur Umsatzsteigerung. Aber inzwischen bekomme ich mehrmals die Woche Newsletter von denen mit „limitiert gültigen Angeboten“, die so eindeutig auf Bauernfänger-Art getextet sind, dass da nur ganz hohle Köpfe drauf reinfallen können. Inzwischen filtere ich die auch schon bewusst aus – so viel zum Werbe-Effekt.

Heute war eine etwas anders lautende Mail in meinem Posteingang:

Betreff: Wir bitten um ihr Feedback

Da Sie zu unseren geschätzten Kunden gehören, sind wir an Ihrer Meinung besonders interessiert. Wir bitten Sie deshalb heute um Ihr Feedback bezüglich der VistaPrint-Produkte, die Sie bereits bei uns bestellt haben. Ihre Aussagen helfen uns, unsere Produkte und Leistungen weiter zu verbessern. Um an unserer Umfrage teilzunehmen, klicken Sie bitte hier. Sowohl wir wie auch Sie können davon profitieren.

Ich hab kurzzeitig die Hoffnung gehegt, dass ich da eine Möglichkeit habe, mich über den unverhältnismäßig häufigen Versand beschweren kann, und hoffte auf eine Umfrage-Aktion zum Jahresende, weil die Firma daran interessiert ist, den Service zu verbessern… doch auch diese Mail entpuppt sich ebenfalls als reine Werbeaktion.

Der Fragebogen ist lächerlich:

Haben Sie ein eigenes Unternehmen oder Geschäft? Falls nein, ignorieren Sie bitte Fragen 2 – 4 ?
Ja
Nein

2. Was schätzen Sie am meisten daran, Ihr eigener Chef zu sein?
Niemandem Rechenschaft ablegen zu müssen Mir die Zeit frei einteilen zu können
Die Herausforderung, selbst verantwortlich zu sein Meinen Neigungen folgen zu können

3. Was ist das Schlimmste daran, Ihr eigener Chef zu sein?
Ständig arbeiten zu müssen Viele verschiedene Aufgaben untern einen Hut bringen zu müssen
Der Druck, für alles zuständig zu sein Eine Balance zwischen Familie und Beruf zu finden

4. Was ist Ihre größte Herausforderung als Chef?
Gute Mitarbeiter zu finden
Mit staatlichen Verordnungen zum Arbeitsrecht umzugehen
Den Lebensunterhalt zu finanzieren
Sich im Steuerdschungel zurechtzufinden

Das ist es… mehr nicht. Danach soll man sich einloggen und kann „Exklusiv-Visitenkarten“ ordern….

Ich bin zufrieden mit den Produkten gewesen, aber die Folgebehandlung für Kunden empfinde ich als Verarschung und veranlassen mich, künftig anderswo zu bestellen.