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- Datum : 3 März 2007
- Kategorien : Fotografie, General, Journalismus
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Tags:bildsprache, Fotografie, image language, Journalismus, lead awards, rebecca swift, second live, symposium, trends, visual leader, werbung
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Werde ich nun doch noch reich?
Meine Kapelle, die „Beck´s treat Boys“,allesammt konsequente Wirkungstrinker,mit dem James-Brown-Klassiker „Beck´smachine“,als gutdotierter User-Generated-Content?
Oh Gottogottogotto…was für Perspektiven!
Wissen Sie, was mich daran immer wieder überrascht? Daß hier Bewegung und Gegenbewegung nach stets gleichartigem Muster ablaufen, aber es immer wieder als völlig neu erkannt wird, daß sich gegen einen Trend ein Gegentrend entwickelt.
Beispiel Technik. Anfang der 80er Jahre war Technik noch cool – kurz darauf war Technikfeindlichkeit en vogue. Auslöser war wohl die Umweltschutzbewegung, die die verkürzte These „Fortschritt = Umweltschmutz“ aufstellte.
Ende der 90er war es dann die Dot-Com-Krise, die das Ende der Technikbegeisterung einläutete, jetzt ist eben das Gegenteil wieder in. Spannende Frage: Kennen Sie eigentlich Menschen, die diese Wandlung auch mitmachen? Die meisten Leute, die ich kenne, jedenfalls ändern ihre Einstellung gar nicht so oft. Das wiederum ist tatsächlich überraschend. Und regt zum Denken an.
Jedenfalls vielen Dank für die Mitschrift! Ich will die 90er zurück! Ich mag einfach Supermodels lieber als alte, runzelige Frauen mit nichts als Dove bekleidet.
GP: Schwierige und gute Frage. Ich kenne niemanden, der sich einmal eine endgültige Meinung für oder gegen Technik gebildet hat, der sie dann dem Zeitgeist angepasst hat. Aber ich glaube schon, dass bei Menschen, denen die Technik nicht so wichtig ist, hier ein Hin- und Herschwenken zu beobachten ist, das durchaus von Werbung verstärkt werden kann. Ich grüble gerade noch über passende Beispiele nach, wenn ich welche habe, liefere ich nach.
Und zu den Supermodels: Kann ich sehr gut nachvollziehen. Auch ich betrachte an sich lieber die, kann aber beobachten, dass Frau Swift mit ihren Erläuterungen recht hat – schick anzusehen sind die Models, aber es ist alles so überhöht, dass keine Sympathie von mir aufkommt. Trotz aller Sympathie hab ich allerdings auch bisher noch keine Dove-Produkte in meiner Kosmetik-Sammlung, sondern eher die aus der Modewelt…
Ja, diese ganze „neue“ Art der Werbung mit Ottonormalverbraucher/in klingt ja erstmal sympathisch, bis man sich dann vor Augen hält (wörtlich), wie ein solches Plakat dann aussieht. Nämlich genauso unästhetisch, wie das eben die meisten Menschen so sind, die einem Tag für Tag über den Weg laufen. Ist ja auch völlig normal, daß nicht jeder Mensch toll aussieht – und auch gar nicht abwertend gemeint.
Aber bei Werbung sehe ich dann doch lieber den schöneren Teil der Menschheit. Ist ähnlich wie Big Brother: Ich will nicht den gleichen Mist sehen, den ich auch im Alltag sehen könnte. Ich will etwas anderes. Action, Horror, keine Ahnung – aber eben genau nicht Alltag.
Technik: Nun, bei mir jedenfalls war es eindeutig: Ich bin und war technikverliebt. Und zwar in einem Maße, das nicht mehr vernünftig ist. Aber dessen bin ich mir immerhin bewußt ;-)
ein bißchen spät das kommentar, aber gute textbeiträge zur fotografie im werblichen umfeld sind so verdammt selten, da ist das ok. :O)
ich führe auch in meinem umfeld schon länger eine diskussion, die letztlich immer bei der glaubwürdigkeit von schönheit landet. und die schönheit, sei sie nun natürlich oder künstlich, ist immer überhöht. liegt in der natur der sache.
nimmt man nun eine natürliche kate winslet, so ist das set so gestellt. das sie ohne makeup sein soll – wer soll das glauben?
letztlich ist sie schön und außerdem noch kate winslet – ziel erreicht. schließlich braucht sie einen guten namen!
auch die mitarbeiter bei ibm sind garantiert nicht vom tisch weg vor die kamera gestellt. klamotte, haare, makeup, es wirkt eben alles nur so. und das ist sehr gute handwerkliche arbeit.
das man diese dann aber nicht auf dem endresultat sieht, weil eben alles so „echt“ und authentisch aussieht, obwohl es eben dennoch „ein gutes foto“ ist, bringt oft probleme mit sich: das wollen dann andere auch haben, weil es so einfach und demnach auch billig ist.
aber es ist nicht alles gold was glänzt und auch nicht alles einfach so „echt“ was so aussieht… erst recht nicht in der werbung.
ich finde die älteren damen von dove für ihr alter sehr schön und auch glaubwürdig.
schaue ich mir allerdings die älteren dove-models an, wie sie mich übergroß von häuserwänden anlächeln, so erkenne ich auch hier: gute vorauswahl, gutes make-up, gutes licht und letztlich eine gute retusche leisten doch so einiges.
mit realität auf der straße (zumindest in berlin) hat das nichts zu tun!
wichtig bleiben hier faktoren wie metaphernbildung/assoziation und zielvorstellung, die in jeder visuellen kommunikation berücksichtigt sein müssen. und ist das schönheit, muß das produkt IMMER mit schönheitsidealen der menschen der zielgruppe beworben werden.
auch american apparel (oder wie auch immer diese marke geschrieben wird) geht diesen weg und zeigt eine idealvorstellung seiner zielgruppe. ebenso mit modellauswahl, lichtsetzung, makeup, styling, set und retusche. es ist und bleibt inszenierung, die in diesem fall authentisch wirken soll. überhöht authentisch sogar.
wer will wirklich realität, wenn träumen soviel schöner ist? KEIN Mensch! Sagt nur keiner.
oder wie john galliano in einem interview sagte: „dreaming is so important, isn´t it? reality is overrated“