Fotovereinbarungen und Fotoboykott Rammstein

8 12 2009

Gestern wurde der Hamburger Fotografenschaft der aktuelle Rammstein-Fotovertrag zugeflüstert. (s. auch entsprechenden Beitrag bei Peter in der Konzertfoto-FAQ) Di

e Verträge gelten als die härtesten überhaupt, wichtigste Eckdaten:

– ausschließlich redaktionelle Berichterstattung für EIN Medium, Nutzung der Bilder für maximal 1 Jahr.
– pauschaler und expliziter Ausschluss von Online-Medien

Weitergehende Verwertungsrechte werden Seitens RAMMSTEIN nicht übertragen und sämtliche weitergehenden Rechte bleiben vorbehalten.

PARTNER räumt RAMMSTEIN das Recht ein (inhaltlich, örtlich und zeitlich unbeschränkt), die Fotografien auf durch RAMMSTEIN und/oder ihrem Management betriebenen Webpages ohne gesonderte Vergütung abzubilden; für diese Zwecke wird PARTNER RAMMSTEIN auf Anforderung die den Fotografien zu Grunde liegenden Negative, Dateien o.ä. zur Verfügung stellen. PARTNER steht dafür ein, daß Rechte Dritter dieser Verwertung nicht entgegenstehen. Die Rechtseinräumung ist durch das durch RAMMSTEIN PARTNER eingeräumte Recht zur Nutzung der Fotografien im Umfang des Vertrages abgegolten.

Und damit alles seine Ordnung hat:

Diese Vereinbarung unterliegt deutschem Recht. Gerichtstand ist

Berlin.

So, wie es aussieht, wollen sich alle Hamburger Fotografen an dem Boykott beteiligen. Ich habe gerade leider keine Zeit, die rechtlichen Aspekte des Vertrages zu diskutieren, bei Peter (s. o.) ist die Diskussion dazu auch bereits in Gang.

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Lead Award: Rebecca Swift – Trends der Bildsprache

3 03 2007

Ich habe mal die halbstündige ICE-Verspätung auf der Strecke zwischen Berlin und Hamburg genutzt, um einen Vortrag von Rebecce Swift von der Bildagentur Getty Images zu verschriftlichen, den sie beim Symposium des Lead Awards gehalten hat. Sie zeigt an Beispielen Trends auf, die sie in den vergangenen Jahren bei der Motivwahl für Werbung/Visualisierung von Themen beobachten konnte. Ich versuche gerade auch, ihr Vortragsmaterial zu bekommen, bislang allerdings noch ohne Erfolg.

Randbemerkung generell zum Lead-Award-Symposium: Viele schlechte, einige gute Redner. Grundsätzlich gelernt: Bei Männern ist es jetzt in Werberkreisen hip, braune Stiefel zu tragen – und zwar über der Hose.

Und alle finden Second Live toll: Die Hotelkette Starwood vermietet Hotelzimmer an Second-Live-Bewohner, die das Zimmer individuell gestalten können – und aus diesen Informationen will die Kette später Anregungen für die Ausstattung realer Hotels ziehen. Reebock verkauft Turnschuhe, andere Immobilien oder Rodeo-Utensilien … Ich bin bezüglich Second Live eher skeptisch und verweise auf den Artikel von Thomas Knüwer im Handelsblatt, gesehen bei Alexander.

Das Diet-Coke-Mentos-Experiment sorgte bei vielen für freudiges Erstaunen – und wurde als gutes Beispiel für die Unternehmenskommunikation von Mentos angeführt. Die Firma hat das Thema aufgegriffen, eine Kampagnen-Website und Coke-Wettbewerb gestartet. Neu daran: Die Kommunikation wurde vom User gestartet, das Unternehmen greift den Trend auf – und nicht anders herum. Marketing muss sich angesichts von User-Generated-Content auf Kontrollverlust einstellen. Ein Umdenken ist erforderlich, die Einbahnstraßen-Kommunikation ist nicht mehr ausschließlich erfolgreich, Unternehmen können sie nicht mehr kontrollieren und müssen stattdessen das Potential der User nutzen. Rest der Vorträge war relativ banal, erstaunlich, wie wenig die Werber von der „echten“ Internet-Welt mitbekommen und was sie alles als Trends verkaufen. Lesetipps wirres und Mario. Und warum ein offenbar nicht nur mir völlig unbekanntes Blog den ersten Platz gewinnt, ist mir schleierhaft.

Achtung – langer Text folgt. Vortragsinhalt:

Attention Please – Der globale Kampf um Aufmerksamkeit

Um in der überladenen globalen Werbewelt mit Botschaften durchzudringen, muss man die aktuellen Trends der visuellen Kommunikation kennen. Als Kreativchefin von Getty Images ist Rebecca Swift mit diesen Trends bestens vertruat. Sie erklärt, wie man aus ihnen Kommunikationsstrategien entwickelt, mit denen man im internationalen Wettbewerb besteht.

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Fehlerfinden…

19 08 2005

Bei Neues Deutschland durfte mal einer ran, der so gar nichts vom Internet, Wikis oder dem ganzen Blog-Dings verstanden hat… lustig zu lesen…

Wer keine Lust hat, den Schwachsinn zu lesen: Hier die Kurzzusammenfassung von Liquidnotes:

„Die Wikipedia ist ein Weblog (ist sie nicht, sie ist ein Wiki), wer Weblogs schreibt, ist ein Wiki (ist er nicht, er ist ein Weblogautor), das Netzwerk des CCC war das erste Blog (war es nicht, aber was solls?), und wer ein Weblog liest (also Du, lieber Leser), gehört zu einem „Smart Mob“ (nun gut, darüber könnte man noch diskutieren). „

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Wer, wie was?

12 07 2005

Dem werten Mitbewohner ist es aufgefallen: SPD-Pöbler Ludwig Stiegler hätte einfach nur ein wenig genauer nachlesen müssen, dann wäre sein Vergleich von „Sozial ist, was Arbeit schafft“ und „Arbeit macht frei“ nicht angreifbar gewesen. Der Unterschied zwischen NSDAP-Parole „Sozial ist, wer Arbeit schafft“ (Alfred Hugenberg, „Steigbügelhalter von Hitler) und dem ungeschickten CDU-Spruch (PDF, Titelblatt), ist eigentlich marginal. Diese beiden Aussagen zu vergleichen, wäre politisch ein wenig geschickter gewesen…

Die beiden ersten Links sind übrigens bereits aus dem Jahr 2002, in dem die CSU bereits mit der fragwürdigen Parole warb.




Sensationsjournalismus?

7 07 2005

Meinungsverschiedenheit über die Berichterstattung von BBC und Tagesschau beim Londoner Anschlag.

Kai kritisiert bei Status6 die Idee der BBC, dass Augenzeugen Kommentare, Bilder und Videos einsenden können und überschreibt seinen Artikel mit folgender Überschrift:

Explosionen in London – Notfallplan läuft – Presse trickst

Weiter unten in seinem Text führt er seine Auffassung weiter aus:

Interessant ist, auf welche Art und Weise die Presse versucht, an jede noch so kleine Information zu kommen. Duch den aktivierten „Notfallplan“ gibt es bis auf weiteres eine Sperrzone um die Anschlagsorte – diese gilt ebenso für Pressevertreter. Um trotz dieser Sperre berichten zu können hat der BBC eine Telefonnummer eingerichtet, unter der sich direkt Betroffene zurückrufen lassen können…

Vorhin haben wir noch einmal darüber via Skype gechattet, und Kai denkt, dass es sich bei der BBC-Idee um Sensations-Journalismus handelt. Nebenbei, auch die Tagesschau hatte einen ähnlichen Aufruf gestartet.

Meine Auffassung ist eine andere – Betroffenen, Augenzeugen und Interessierten wird so eine Möglichkeit geboten, ihre Gedanken und Gefühle mit anderen zu teilen, das Grauen verständlicher zu machen. Ein entscheidender Punkt ist auch, dass die Menschen sich freiwillig anderen mitteilen und ihre Geschichte erzählen. Kai hält aber auch das für Sensationsjournalismus.

Ich finde es interessant, hier eine mir so fremde Meinung von einem Freund zu lesen, ich bewerte die Situation ganz anders. Kai als Rettungsdienstler erlebt tagtäglich die „düstere Seite“ des Journalismus von der anderen Seite und ist ganz anders sensibilisiert, dennoch erstaunlich. Was ich schlimm finde, ist die u. a. bei NTV gesehene Methode, Überlebenden ein Mikro vor die Nase zu stellen und einfach draufzuhalten.

Auf die Frage, wie Journalismus solchen Ereignissen denn begegnen soll, hat Kai folgendes geschrieben:

Journalismus hinterfragt, recherchiert und trägt Einzelinformationen zusammen. Ver- und bewertet diese dann, um sie in einem übersichtlichen und verständlichem Ganzen zu präsentieren. Deshalb ist in Situationen wie z. B. diesen Anschlägen heute oder damals in Madrid oder NYC ein „echter Journalismus“ in der Stunde“Null“ gar nicht möglich. In dieser Zeit (Wie heute auf ALLEN Sendern gesehen) wird nur stur „draufgehalten“ und ein wenig „kommentiert“… Es werden Informationen gesucht und gesammelt – was dann daraus gezaubert wird ist wichtig. Aber in der „Stunde Null“ gleich (unkommeniert und ohne Rückfragen) Betroffene Geschichen erzählen zu lassen, führt nur dazu, dass es sieben statt vier Explosonen sind und „werweisswieviele“ Tote und Verletzte…

Mal abgesehen davon, dass die Antwort schwammig ist ;-) halte ich die BBC-Methode für genau das, was Kai fordert – nicht nur stures Draufhalten, sondern recherchieren, Informationen zusammensammeln, Verbindungen schaffen, Netzwerke aufbauen, ein Forum bieten. Diese Meinungen nur grob zu filtern und minimal redaktionell zu bearbeiten, ist ein journalistisches Mittel, dass ich in solchen Fällen ausdrücklich begrüße.

Da auch Medienanstalten nur von normalen Menschen betrieben werden, kann über so eine chaotische Situation wie einen Terroranschlag nur in ganz geringem Maße geordnet berichtet werden. Die gesammelten Eindrücke werden idealerweise im Laufe der Zeit dann zu dem, was Kai oben fordert. Was denken die Mitlesenden?




Keine Fotos von Tori Amos

20 06 2005

Eigentlich hätte es heute abend Fotos von Tori Amos aus dem Hamburger Stadtpark geben sollen, aber zu den Bedingungen des Managements wollten wir dann doch nicht….

Liebe Foto-Kollegen,

soeben erreichte mich die Fotografenregelung für TORI AMOS heute im Stadtpark! Es darf der letzte Song des SOUNDCHECKS fotografiert werden – keinesfalls während des Konzertes!!!!

Deshalb bitte um 16.15 Uhr im Stadtpark einfinden, wenn Ihr fotografieren wollt. Ihr dürft dann von 16.20 Uhr bis 16.30 Uhr fotografieren.

Bitte dringende Rückmeldung, ob Ihr kommen wollt – die bisherige Fotoliste mit den Akkreditierungen ist somit hinfällig!

Interessant zu dem ganzen Themenkomplex übrigens auch die Praxis des Managements bei Coldplay, die ich auch fotografiert hatte) – mehr dazu bei Indiskretion Ehrensache.