5 Minuten mit Google Glasses

17 07 2013
Ego-Glasses-Porträt

Ego-Glasses-Proträt

Kurzer erster Eindruck zu Google Glasses: Es ist deutlich zu merken, dass Glasses im derzeitigen Stadium noch ein Prototyp ist. Gleichzeitig weiß ich jetzt sicher, dass da ein Tool auf uns zurollt, dass das Medienverhalten gehörig umkrempeln wird. Für Brillenträger mit meiner Stärke/Krümmung in derzeitiger Ausprägung leider quasi nutzlos, weil ich immer ein Auge zukneifen muss, um überhaupt was zu erkennen (mit oder ohne Brille).

Glasses geht nur mit gekniffenen Augen (Foto: Martin Virtel)
Was mir eindeutig fehlt, ist eine Gestensteuerung fehlt, die ist aber die nächste logisch folgende Weiterentwicklung. Das Knochenübertragungs-Sound-Ding hab ich mir beeindruckender vorgestelt, ist aber schon cool. Insgesamt: Derzeit für den Reporter-Spezialeinsatz und für Nerds, die übernächste Version werden wir alle haben wollen.

Die Akkuzeit im Dauerbetrieb liegt wohl bei rund 2-2,5 Stunden, Hauptarbeit leistet aber das Android-Handy, dennoch wird der Elektronik-Teil der Brille im Dauerbetrieb spürbar warm. Wir durften mit der personalisierten Brille vom Google-Pressesprecher Stefan Keuchel spielen, dessen Job in Zukunft ein Glasses-Erklärbär sein wird: „Du musst den Home-Bildschirm sehen mit der Uhr, und dann OK, Glas sagen“ Typische Nerd-Pose wird das Fremdbedienen der eigenen Brille auf der Nase eines anderen sein.

Bedienhilfe auf fremder Nase

Auch spannend: Je kleiner der Screen, desto weniger freigiebig ist man mit dem Device – meinen Fernseher darf jeder sehen und bedienen, auf meinen Monitor lasse ich weniger Menschen gucken, noch weniger auf mein Handy, die Inhalte auf dem Glas-Display werden vermutlich extrem persönlich sein.

Martin und ich sind nach Aussage vom Google Pressesprecher die ersten Journalisten, die offiziell die Glasses gezeigt bekommen haben – nur Herr Diekmann und ein Heise-Journalist haben wohl ein Exemplar, bei Google Deutschland gibt es die Teile seit dem vergangenen Freitag.




Lobbyplag sagt Danke – Analyse und weitere Schritte

4 03 2013

(Crossposting meines Beitrags auf datenjournalist.de)

Wir haben unser Crowdfunding-Ziel erreicht – vielen Dank an 242 Unterstützer. Derzeit liegen wir bei 7669 Euro und es ist noch ein Tag Zeit, das Projekt weiter zu unterstützen.

Zeit als kritischer Faktor

Ursprünglich war unser Plan, Lobbyplag als “Freizeitprojekt” weiterzuentwickeln – mit dem riesigen Medienecho ist aber ein Erwartungsdruck entstanden, dem wir so nicht hätten gerecht werden können. Um das Medienecho nutzen zu können, waren wir auf eine schnelle Lösung angewiesen – und hier zeigte sich, dass kickstarter, startnext und andere Services einen riesigen Nachteil hatten: Um dort ein Projekt einzupflegen, braucht man einige Tage Vorlauf – Sebastian von Krautreporter hingegen ermöglichte uns, noch am Tag unserer Anfrage zu starten. Wir haben uns gegen ein aufwändiges Video und ausgefallene Prämien entschieden – dafür gab es einige kritische Einzelstimmen, mehrheitlich scheint aber die Unterstützung der “Sache” die primäre Motivation gewesen zu sein.

Spendeneinnahmen für lobbyplag über die Zeit

Spendeneinnahmen für lobbyplag über die Zeit

Ganz wesentlich war meiner Meinung nach die fortlaufende Begleitung mit neuen Geschichten – zuerst der Start der Plattform, dann im zweiten Schritt die Analyse der NGO-Lobbyarbeit, um auch zu zeigen, dass ein ausschließlicher Vergleich der Fundstellen kein Kriterium für gutes oder schlechtes Arbeiten als Abgeordneter ist. Im dritten Update haben wir mit Bertelsmann eine konkret fassbare Geschichte gefunden – die sich auch eindeutig im Spendenverhalten widerspiegelt.

Analyse des Crowdfundings

Julian Heck hat vor ein paar Tagen über sein gescheitertes Funding-Projekt für ein gedrucktes Magazin geschrieben. Einer unserer Erfolgsfaktoren von Lobbyplag war im Vergleich dazu ganz eindeutig, dass wir in Vorleistung getreten sind und kontinuierlich Ergebnisse vorweisen konnten.

Spenden-Analyse
Im Schnitt spendete jeder User 32 Euro – die Spanne geht von 5 – 1000 Euro für die Einzelspenden. 64 Spenden zwischen 50 und 1000 Euro sind bei uns eingegangen, davon 46 Menschen, die exakt 50 Euro gegeben haben. Häufungen bei den Spenden gab es bei 5 Euro (61 Spenden), 10 Euro (41 Spenden), sowie 25 – 30 Euro (41 Spenden) – ich persönlich hätte gedacht, dass es mehr Kleinstspenden geben würde, bin aber von der Verteilung angenehm überrascht.

Auflistung der Spenden nach Summen

Die Spender kommen zum allergrößten Teil aus Deutschland – nur 6 Spenden kommen aus dem Ausland, davon 4 aus dem deutschsprachigen Bereich (fairerweise: nicht alle Spender haben Adressen angegeben).

Der Großteil der Spenden kam per Paypal (213), nur 23 Spenden per Überweisung – und eine über MoIP (was auch immer das ist ;-).

Bilanz – was am Ende übrig bleibt

Wir haben jetzt eine Summe von knapp 8000 Euro zusammenbekommen.  Rund 10 Prozent der Summe gehen für die Administration bei Krautreporter drauf – 5% für die Nutzung der Plattform, dazu noch die Paypal-Kosten (1,9% der Spendensumme plus 35 Cent). Krautreporter als Plattform hat für uns erstklassig funktioniert, Sebastian Esser und sein Team haben uns einen extrem schnellen und unbürokratischen Start des Fundings ermöglicht, extrem schnell auf Fragen reagiert –

auch in diese Richtung: DANKE!

Wir müssen diese Einnahmen natürlich versteuern – und natürlich ist es im Steuerparadies Deutschland spannend, wie wir hier vorgehen müssen. Sebastian Esser hat mir das einmal erklärt: “Krautreporter verwaltet das Geld für die Dauer der Finanzierung treuhänderisch, deswegen machen die keine Umsatzsteuer geltend und reichen das Geld an uns durch.” Wir müssen die Unterstützung jetzt so behandeln, als ob es die Umsatzsteuer beinhalten – ABER NUR, wenn die Leute eine Sachprämie erhalten haben, dann wird es nämlich wie ein Kaufgeschäft behandelt (worunter die 30-Euro-Spenden fallen). Die übrigen Spenden fallen vermutlich in die Kategorie “Schenkungen”, für die keine Umsatzsteuer erhoben wird. “Die Finanzämter sind sich beim Thema Crowdfunding noch nicht einig”, so Sebastian weiter, für uns steht diesbezüglich also auf jeden Fall nochmal ein Besuch beim Steuerberater an.

20 % der verbleibenden Summe werden voraussichtlich an das Projekt Parltrack gehen – deren Funding kann übrigens jeder noch in den kommenden 3 Tagen unterstützen

Der Rest der Spenden geht dann aber direkt in die Finanzierung von Lobbyplag.

Was sind die nächsten Schritte?

Abseits des öffentlichen Medienrummels hat Sebastian die wirkliche Arbeit weiter vorangetrieben – gestern hat er auf Github ein Script als Open-Source veröffentlicht, mit dem Rechtsvorschriften der EU – insbesondere die Regulierungs-Entwürfe von EUR-Lex (http://eur-lex.europa.eu) in ein maschinenlesbares Format (JSON) gewandelt werden können – und zwar Dokumente aller unterstützter Sprachen. Damit ist die Grundlage für das automatische Einlesen von neuen Papieren gelegt.

Ebenfalls in der Mache ist ein Werkzeug zum Überprüfen von möglichen Fundstellen von Lobby-Inhalten in den EU-Amendmends. Auf einer Bildschirmseite bekommt ein Nutzer automatisch erkannte Textpassagen angezeigt und kann qualifizieren, ob es sich bei der Fundstelle wirklich um eine Übereinstimmung handelt. Dieses Tool soll dann auch die Grundlage für das Crowdsourcing werden – hier müssen wir aber noch konzeptionell ran (sollen User Fundstellen auch mit Sternchen bewerten und kommentieren können, sollen Dokumente doppelt von mehreren Usern qualifiziert werden, bevor eine Fundstelle dargestellt wird, etc.).

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Screenshot: Prototyp Vergleichstool

Weitere Visualisierungen sollen auch folgen – wir arbeiten gerade an einer Darstellung der umstrittendsten Passagen von Gesetzesentwürfen – zu welchen Absätzen gab es von Lobby-Seiten die meisten Änderungen/Anmerkungen usw. – noch ist aber unklar

r, wann wir die endgültige Version freischalten können.

Prototyp: Welche Paragraphen sind besonders umkämpft?

Prototyp: Welche Paragraphen sind besonders umkämpft?

Datenschutzverordnung in der Zielgeraden

Spätestens zum federführenden LIBE-Ausschuss am 24./25. April wollen wir eine Gesamtübersicht geben, welche “Empfehlungen” in den 4 vorausgegangenen EU-Ausschüssen beschlossen wurden und welche Interessensgruppen sich bis dahin am häufigsten durchsetzen konnten. Zu diesem Zeitpunkt sollen alle LobbyPlag-Tools einsatzbereit sein, so dass die Suche nach Copy-&-Paste-Fundstellen im Abschlussbericht gemeinsam im Netz durchgeführt werden kann.

Wir sind natürlich immer an weiteren Entwicklern interessiert, die am Projekt mitarbeiten wollen, außerdem suchen wir Juristen, die uns helfen, Fundstellen und Gesetze nach Relevanz zu sortieren. Und natürlich immer sind wir dankbar für Lobbypapiere.

Wenn wir wie geplant weiterkommen, wollen wir spätestens zur re:publica Anfang Mai etwas präsentieren, mit dem andere dann auch Rumspielen können.

Danke und so

Zum Schluss möchte ich noch mal den entscheidenden Machern danken – ganz vorn Sebastian Vollnhals, der in weniger als drei Tagen einen Protoypen zusammengehämmert hat und danach immer die Bedienfehler vom Rest der Truppe korrigiert hat – und bisher hunderte Stunden in die Entwicklung steckte. Max Schrems fürs Aufstöbern der Geschichte und den juristischen Sachverstand. Dem Multiplikator und Copypaster mit dem coolsten WLAN-Spot Richard. Martin Virtel fürs unermüdliche Datenschaufeln und Übersetzen. Lorenz Matzat ebenfalls für’s Schaufeln und Ideeninput.

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Muse in der O2-World

16 12 2012

Ziemlich coole Show – und

wenn Opa mal vom Krieg erzählen darf: Wir sind DAMALS in die Große Freiheit zum Konzert von Bush gefahren, aber an sich nur, um die Vorband Muse zu hören. Die Jungs haben wir anschließend beim Heßburger getroffen, wo die Bedienung deren Wunsch nach „Fries“ nicht verstanden hat – und wir

konnten den Jungs mit Übersetzung helfen. Und inzwischen füllen sie die O2-World.




Sommertour MV Dömitz

24 06 2012

Und es geht wieder los… 1. Station mit Matthias

Reim.
Matthias Reim




SoViET-Einsatz: Frühling der Piraten

19 06 2012

(crossposting vom soviet-blog)

Kurz-Feedback: Spannender SoViET-Einsatz vorhin zusammen mit dem Kollegen Fiete für den NDR und die ARD-Dokumentation Frühling der Piratenhier in voller Länge beim NDR in der Mediathek nachzusehen. Die beiden Autoren der Sendung waren während der Ausstrahlung mit uns in einem Büro und haben direkt auf die kritischen Äußerungen der Piraten reagiert – und sich – wie ich finde – sehr souverän geschlagen – nachzulesen im Twitter-Feed des NDR-Doku-Accounts. Um die Diskussion mal jenseits der 140 Zeichen stattfinden zu lassen, wird gerade auch ein Pirate-Pad befüllt, in dem die Kritik beider Seiten fundiert dargestellt werden soll – falls hier Piraten lesen – die beiden Autoren haben das Pad gesehen uns wollen in den kommenden Tagen da auch gern Stellung nehmen.

Was ich aus dem Einsatz mitgenommen habe

– technisch: Wir müssen im NDR- und ggf. auch den generellen Client design-technisch deutlicher rausarbeiten, dass es die Möglichkeit gibt, zwischen den generellen Kanälen umzuschalten – evtl. durch eine Anfangs-Animation die genau diesen Vorgang beim Aufruf einmal ausführt?

– inhaltlich: Wenn sich die Macher der Doku direkt der Piratenkritik stellen, wirkt das schön dynamisch und hebt die „Konserven-Sendung“ fast auf eine Live-Ebene – guter Mittelweg zwischen Live-Sendung und vorproduzierten Inhalten.

– meta-ebenen-technisch: Für mich faszinierend: Auch nach der Doku haben mehr als eine Stunde nach der Sendung noch Leute die Soviet-Direkt-Eingabe genutzt – sie haben also eine Stunde lang das Pausen-Bild des Livestreams „ertragen“, um sich an der Debatte zu beteiligen.

– meta-ebenen-technisch 2: Von Piraten-Seite gab es viel Kritik, und einige Piraten haben es als Shitstorm bezeichnet – aber mal ehrlich: Shitstorm geht anders ;-) – die Autoren haben es sportlich gesehen und inhaltlich auf die Kritik reagiert.

– Live-Diskussion: Ich hätte mir noch im Anschluss eine fetzige Debatte zwischen Piraten und den Autoren (wie beim ESC oder der Homevideo-Sendung) gewünscht – die Diskussion hätte „auf Augenhöhe“ im gleichen Medium stattfinden müssen. Wobei ich glaube, dass die Autoren hier eine bessere Figur gemacht hätten.

Schönster Tweet des Autoren-Duos als Reaktion auf die Piraten-Schelte:

Und wundervoll der Seitenhieb auf Anke Domscheid-Berg:

Insgesamt: Cooler Einsatz, durch die Aktivität der beiden Autoren auch ne faire Debatte – und was ich ja auch schon gelernt habe: Wenn man @ZDFlogin oder die Piraten piekst, hat man kommentartechnisch immer

ne volle Hütte (Trending Topics Deutschland Platz 3) ;-)




SocialTV und EM – über die Rolle von Experten

11 06 2012

(Cross-Posting von http://www.soviet.tv)

Zur Fussball-WM und dem ZDF-Social-Media-Ansatz gab es gestern eine kurze Diskussion auf Twitter mit dem Kollegen Jörg Wagner, der auch schon das Rundshow-Projekt sehr intensiv begleitet hat. Um die Gedanken nicht auf 140 Zeichen verkürzt im Twitter-Strom verschwinden zu lassen, möchte ich die an dieser Stelle noch einmal ausführen.

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#NR12 – Netzwerk Recherche Jahreskonferenz

4 06 2012

Die Jahreskonferenz ist zuende – mal wieder ein Klassentreffen hinter mich gebracht und mit vielen netten Kollegen gesprochen. Danke dafür – mal wieder viele neue Ideen und Anregungen erhalten. Was nicht so gut lief, war die Technik im neuen Workshop-Track – alte Browser, fehlendes WLAN und sehr autoritäre Ordner – wir brauchen ja auch noch Luft nach oben für das kommende Jahr ;-)

Ich selbst habe dieses Jahr zwei Workshops angeboten und saß mit auf einem Panel:

Im ersten Workshop (unter widrigen technischen Bedingungen) habe ich mich mit der Visualisierung von sozialen Netzwerken beschäftigt, Max Muth hat einen Artikel dazu verfasst, als Ergebnis gibt es hier ein dynamisches Netzwerk der Konferenz-Tweets.

Zur Panel-Diskussion mit Paul Myers, Luke Sengers und Marcus Lindemann hat Nora Jakob einen kurzen Text geschrieben, aber offenbar war sie gar nicht bis zu meinem Beispiel dabei – gopubmed.org als Exemplar für semantisch-gestützte Suchmaschinen.

Den meisten Zuspruch habe ich für meinen Workshop zur Arbeitsorganisation erhalten – Theresa Fries hat die meisten Tools mitgeschrieben, die mir helfen, meinen Arbeitsalltag

zu meistern, Hakan Tanriverdi hatte mich im Vorwege schon zu dem Workshop interviewt und was am meisten schmeichelt: Auf Netzwerkjournalist wird der Workshop Highlight bezeichnet ;-)

Absolutes Highlight war der Workshop von Marco Maas, der über seinen digitalen Workflow und die unzählige Software, Programme und digitale Helfer sprach.

Und weil ich gerade die Ego-Links poste: Eben gerade hat Christiane Schulzki-Haddouti im NRW-Journal einen längeren Artikel geschrieben, bei denen sowohl das ZDF-Parlameter erwähnt (mit der verständlichen Forderung nach einer

Öffnung&Dokumentation der Schnittstellen) als auch diverse OpenDataCity-Geschichten.




Storify: Backstage-Bericht der Innenminister-Schalte bei der Rundshow

1 06 2012

Rundshow: Backstage-Report Innenministerkonferenz

Was ich vor hatte: Meine erste Xing-Business-Kaspar-Veranstaltung zum Thema Social Media und TV-Formate zu besuchen, wichtig auszusehen, Visitenkarten und nichtssagende Floskeln über SM (Social-Media) auszutauschen, doch es kam anders.

Storified by Marco Maas · Fri, Jun 01 2012 02:33:12

skype-konfererenz-setup in fleesensee für die @rundshow mit dem bayerischen innenministern herrn hermann #rundshow http://twitpic.com/9rfep3Marco Maas
Der erste Vortragende stellte irgendein Irgendwas-mit-Twitter-und-Facebook-Und-Start-Up vor und erzählte von „positiven Geschmackspuren von sozialen Kontakten im persönlichen Umfeld“ (as in: „Facebook-Likes“) als die Kollegen aus München um 19.30 Uhr anriefen: „Marco, wir können DEN Innenminister in Göhren-Lebbin im Radisson (where the hell? – Fahrtzeit eigentlich 2,5 Stunden) per Skype in die Sendung schalten, aber vor Ort kann keiner das einrichten, kannst du hinfahren?“ 

Großartig – Outfit top: 5-Tage-Bart, Baggy-Pants, Kapuzenpulli… – passt… :-(

Kurz vor der Abfahrt erreicht mich neben Adresse und Ansprechpartner noch der Hinweis des Chefredakteurs:

„Lieber Marco, 

die Pressestelle der Innenministerkonferenz (Oha, daher kenne ich den Ort) weiß darüber Bescheid, dass du kommst. Es herrscht Sicherheitsstufe 1. Deshalb überprüfen sie dich gerade. 
Sie melden sich wahrscheinlich noch bei dir auf dem Handy.“
Fährt dann mal aus hamburg für die @Rundshow nach fleesensee für eine skype-schalte zur vds von der innenministerkonferenz. Weil es geht ;-)Marco Maas
Kurz darauf klingelt das Telefon, ich darf meinen Namen buchstabieren, soll meinen Personalausweis faxen

(„Geht nicht, sitze im Auto“ – „Na gut, dann kriegen wir das so hin“), meine Ankunftszeit durchgeben – es folgen drei weitere Telefonate, ich erreiche gg. 22.30 Uhr die erste Polizeisperre, bei der mir meine ausgeprägten Kenntnisse im Umgang mit Security und Polizei helfen (viel reden und auf alles eine Antwort haben, selbstsicher auftreten, Zeitdruck erzeugen, mit potentiellen Vorgesetzten drohen). 

„Guten Abend, mein Name ist Marco Maas und ich bin mit dem bschlskjd-schen (vernuschelt) Innenminister verabredet (mist, mit welchem eigentlich? vergessen, egal). Ich arbeite für den bayerischen Rundfunk und wir haben in 15 Minuten (eigentlich 45) einen Interview-Termin für das Bayerische Fernsehen. Mir wurde versichert, ich sei angemeldet, ich hab das direkt mit dem Pressesprecher geklärt.“
Polizist: „Haben Sie denn einen Dienstausweis oder einen Auftrag?“
„Nein, hier ist mein Ausweis und ich gebe Ihnen sicherheitshalber noch einmal eine Visitenkarte, da können Sie nachfragen, wie gesagt, ich bin angemeldet. Warten Sie, ich ruf den Pressesprecher an, und reiche Sie weiter“
Gesagt getan, Anruf ist erfolgreich, ich sage: „Moin moin, ich stehe gerade an der ersten Polizeikontrolle, ich reiche Sie mal weiter, sind Sie so gut und klären dass?“
Polizist 1 guckt sich intensivst meinen Perso an (zu dem mir einfällt, dass er derzeit streng genommen als gestohlen gemeldet ist, aber in einer Mülltonne wieder auftauchte, ich aber noch nicht bei der Polizei Bescheid gegeben habe), steckt irgendwann gedankenverloren meine Visitenkarte in seine Geldbörse. Polizist 2 unterhält sich mit dem Pressesprecher, der auch sonstwer hätte sein können. Ich werde durchgewunken. 
Selbe Geschichte bei Kontrollpunkt 2, diesmal muss ich nur noch selbstsicher auftreten, Ausweis oder andere Legitimation ist nicht erforderlich, ich werde zum Hintereingang durchgewunken, der abgeschlossen ist, und betrete den Hochsicherheitstrakt schließlich über eine Balkontür neben einem Ü-Wagen, die wegen TV-Kabeln nicht verschlossen ist, frage mich weiter durch, werde weitergereicht, der Vertreter der Pressestelle reicht mir die Zugangsberechtigung des mir nicht bekannten Kollegen M. H. („Alles andere hätte zu lange gedauert“) – ich bin drin – um 22.43 Uhr. Guerilla-Journalism at it’s best.
undefinedSmugmug
Inzwischen die Mail nochmal gelesen: Aha, mit dem bayerischen Innenminister Herrmann. Passt.
Bereitet gerade die technisch hoechst aufwaendige schalte von der innenministerkonferenz fuer die @rundshow vor http://twitpic.com/9rhumdMarco Maas
Aufbau für die Skype-Schalte ist Journalismus-Rock’n’Roll: Ein Pressekonferenz-Raum steht uns zur Verfügung, ich klaue mir einen Aufsteller und einen Stehtisch aus den Nebenräumen, natürlich kein Extra-Licht, ich bekomme das WLAN-Passwort des Pressestellen-Kollegen (sehr schöner Sicherheitsfail, Username: Zimmernummer, Passwort: Nachname, ist bei sehr vielen Radissons so). Kontroll-Anruf in der Regie, Test der Verbindung, steht.
Ich habe Zeit für eine kurze Macht-Demonstration, von der ich mir erhoffe, dass Richard sie als Opener nutzen kann (leider geht das Video wg. allgemeiner Tonprobleme in der Regie unter):
2012-05-31 23.00.28.mp4qnibert
Kurz vor Sendungsbeginn kommt eine Mitarbeiterin des Innenministeriums auf mich zu und läßt sich „dieses Skype“ mal erklären – man habe das noch nie gemacht, das würde man doch öffnen können, wenn man das in diesen Explorer eingeben würde… Ja, genau. Weiterer Kollege von ihr kommt hinzu, ich erkläre das Rundshow-Prinzip, zeige den Client. In den USA sei man ja schon viel weiter, aber es sei toll, wenn auch in Deutschland was passieren würde. Man habe ja demnächst auch was tolles interaktives zu Olympia…. (es folgt Small-Talk, während ich Leitungen teste, meine Rechner neu starte und merke, dass ich nur ein Netzteil dabei habe – muss reichen…

Zu 22.30 Uhr (10 Minuten nach Stream-Beginn) kommt Innenminister Herrmann, ich erkläre kurz das Sendungsprinzip, wir stellen fest, dass es in München mit der Livesendung Ton-Probleme gibt (Mir egal, wir hören vor Ort auf einem Rechner den Studioton per Skype, den anderen Rechner mit dem Livestream lasse ich ohne Ton laufen – nicht meine Baustelle, parallel haben wir eine Standleitung per Handy in die Regie für Notfälle. Aufbau: 1 Rechner mit Skype für die Schalte, zweites Notebook daneben mit dem Videostream, damit er sieht, wie er rüberkommt.
Vorgeplänkel:
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@themaastrix Du lässt Bayerns Innenminister an Dein Notebook?! #vertrauensseligAlexander Svensson
Setting für die Schalte:
2012 05 31 23 38 55qnibert
In der Sendung:
2012 05 31 23 43 03qnibert
Der Talk verläuft flüssig, wir haben vor Ort kleinere Tonprobleme beim Empfang, Senden klappt aber offenbar reibungslos. Kollegen Gutjahr und Daubner flunkern bezüglich der Länge der Schalte und schaffen es, den Innenminister statt für 5 Minuten ca. 1 Stunde die Sendung erleben zu lassen. Gute Sendung mit Punktlandung. 
Normalerweise schreibe ich nach jeder Rundshow eine Feedback-Mail an alle Beteiligten, entscheide mich aber heute für ein voll cooles Video-Feedback während der Rückfahrt (I know: ähms, cools, etc. – ich war müde, beim Autofahren etc.) – das ich den geneigten Lesern nicht vorenthalten will (Transparenz und so):
Feedback Rundshow VDSqnibert
Insgesamt: Große Anarcho-Guerilla-Rock’n’Roll-Journalismus-Nummer. Gern mehr. Stay hungry, weißte Bescheid?




Tragesysteme im Test – DigitalPhoto

5 07 2011

Etwas verspätet noch der

kurze Hinweis: In der Digital-Photo 05/11 (Download:Artikel) erzähle ich etwas zum California SunSniper

Double Plus Harness, den ich in diesem Artikel auch schon ausführlich beschrieben habe.




Keine Fotos von Social Distortion

22 06 2011

17 Hamburger Fotografen haben den offenen Brief an MoPo, Abendblatt, welt, SHZ, Bild, Lübecker Nachrichten, Tageblatt und NZ und div.

andere Magazine (Hammer, KN, Oxmox) unterschrieben. Hoffentlich halten sich alle dran.

Wie eine Kollegin schrieb: Viva La Revolution! ;-)

Liebe Redaktionen,

leider werden wir Ihnen keine Fotos vom Social Distortion Konzert am 23.06.2011 anbieten können.

Uns wurden vom Management unzumutbare Verträge zur Unterschrift vorgelegt, die u.a. folgendes beinhalten:
– Ausschließlich EIN Medium darf die Bilder verwenden.
– Wir treten weiterhin unsere sämtlichen Rechte an den Bildern ab.
– ALLE Fotos müssen VOR einer Veröffentlichung von der Band bzw. dem Management abgenommen werden. Dies macht eine aktuelle Berichterstattung unmöglich.
etc.

… und so verzichten wir geschlossen und denken uns „der

Name ist Programm.“

Wir hoffen auf Ihr Verständnis und ggf. Unterstützung.